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Wind und Wetter bei den Deutschen Masters-Meisterschaften im Freiwasserschwimmen in Rostock vom 22.8. bis 24.8.25 

Bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften der Freiwasserschwimmer der Masters konnten Teilnehmer wie Fans die ganze Bandbreite unseres Sports erleben. Nach den neuen Kurzstrecken am Freitag (1250m) starteten am Samstag die 2,5 km Läufe der Jugend mit einer Überraschung der Kampfrichter: Neo-Pflicht bei 18,2° Wassertemperatur und aufziehenden Unwetterfronten. Nach der allgemeinen Verwirrung brach Chaos aus: Es wurde gehandelt, getauscht, geliehen und sogar die örtliche Surfschule involviert – an den Start konnten aber nur noch wenige gehen – wie traurig angesichts der Vorbereitungen und der teils langen Anreise. 

Die Masters hatten die Wahl: Neo oder Nicht-Neo – alles war möglich. Die beiden Hildesheimer Einträchtler Christian Pfeil und Stefan Clever entschieden sich für Freiwasser pur – eine echte Leistung angesichts des launischen Wetters und der eisigen Temperaturen. Pfeil konnte Lauf 1 noch bei Wind und Welle beenden während der Zweite Lauf – Clever hatte grade noch im Ziel anschlagen – abgebrochen wurde, denn es flogen nicht nur die Zelte und Absperrungen über das Gelände sondern auch Wellengang und Strömung hatten ein gefährliches Maß erreicht. Kaum zu glauben, dass sich Clever – völlig erschöpft und durchgefroren – in diesem wilden Rennen noch Platz 3 und damit Bronze der norddeutschen Wertung in der AK 50 mit 39:17,87 sichern konnte.  

Am Sonntag hatte der Wettergott wohl verschlafen – der Tag startete ruhig und kühl. Dafür hatten die Kampfrichter eine neue Idee und schickten die Jugend bei gleichen Bedingungen wie am Vortag ohne Neo auf die 5 km, was viele Ausfälle und teils stark unterkühlte Teilnehmer zur Folge hatte – eine fragwürde Entscheidung in den Augen vieler.

Die Masters hatten wieder die Wahl – wer hatte, schwamm mit Neo und somit musste Clever – noch erschöpft vom Vortag und sein 16 km Rennen in 1 Woche schon fest im Blick – aussteigen. Pfeil startete und erreichte das Ziel nach 4 Runden – auch dank Neopren – in neuer persönlicher Bestzeit von 1:19:46,16 und holte damit Bronze in der norddeutschen Wertung der AK 45 für Eintracht Hildesheim. 

Am Ende blieben Respekt und Anerkennung für jeden Sportler, der sich an diesem Wochenende ins Rostocker Wasser traute und die Ziellinie überquerte sowie die immer wieder tolle Kulisse der schönen Hansestadt und die Vorfreunde auf die Überraschungen im nächsten Jahr. 

Text und alle Bilder: Christian Pfeil