
Das klingt jetzt alles verwirrend, so sind aber die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften (DMS) im Schwimmen, Landesliga im Wasserparadies. Alle olympischen Strecken, 2x geschwommen. 24 Teams mit je ca. 12 Schwimmer:innen aus ganz Niedersachsen.

Aber ganz von Anfang an:
2023 hat sich das Damenteam von Eintracht Hildesheim für die diesjährige Landesliga qualifiziert. Dann kam der große Umbruch, bei dem viele Schwimmerinnen den Verein gewechselt haben. Ein junges aber hochmotiviertes Team von Schwimmerinnen wächst neu heran. Trotzdem trat der Landesschwimmverband mit der Bitte an die Schwimmabteilung von Eintracht Hildesheim heran, diese Veranstaltung in bewährter Weise durchzuführen.
Welches Team können wir da aufstellen? Ein Novum für Eintracht: die jungen Leistungsschwimmerinnen starten mit den erfahrenen Masterschwimmerinnen, 14 Schwimmerinnen stehen zum Einsatz bereit. So was gab es bei uns noch nie. Natürlich werden wir dieses Jahr nicht gewinnen können, aber gar nicht starten kam nicht in Frage.


Deshalb hat sich das bewährte Team an die Vorbereitung gesetzt. Zusage an den Verband, Wasserparadies mieten (Vorgaben abholen, dabei erfahren, dass es für 300 Teilnehmer nur jeweils einen Umkleideraum weiblich und männlich gibt. Großes Fragezeichen, wie das zu organisieren ist).
Helfer ansprechen, wer macht was, wer weiß über den Aufbau der Halle Bescheid? Und wer ist als Kampfrichter dabei?
Beim Schwimmen reichen leider nicht 5 Leute wie beim Fußball. Wir benötigen pro Startbahn einen Zeitnehmer und das Wasserparadies hat nun mal 8 Startbahnen, einen Reservezeitnehmer und einen Zeitnehmerobmann. Dazu kommen 5 Zielrichter und 8 Wenderichter. Und die wichtigsten: 2 Schiedsrichter, 1 Starter, 2 Schwimmrichter und einen Sprecher. Und die Personen, die man nie sieht, die aber einen der wichtigsten Posten bekleiden: 2 Auswerter und der Protokollführer.
So, dass ist „nur“ das Kampfgericht. Auch wenn der Landesschwimmverband die Schiedsrichter, den Starter, den Sprecher und den Auswerter, mitgebracht hat, müssen alle anderen Positionen von den angereisten Vereinen und Eintracht Hildesheim besetzt werden. Das kostet viele Anfragen an Eltern, die die Ausbildung und Prüfung zum Kampfrichter gemacht haben. Aber normalerweise klappt das bei uns, so auch diesmal. Am gestrigen Tag konnten sogar Kampfrichter von uns den Engpass von 2 anderen Vereine schließen.

Dann kommt auch noch das „Drumherum“. Die Kampfrichter hätten gerne mal einen Kaffee, ein Kaltgetränk und auch in der Pause ein kleines Mittagessen. Dafür gibt es neuerdings das Cateringteam mit Katja und Laura. Die planen das Büffet und bitten die Schwimmereltern um Kuchen- und Salatspenden. Wie erwartet, waren da wieder die besten selbstgemachten Kuchen und tolle Salate. Belegte Brötchen lieferte ein Bäcker und Bockwürstchen gab es auch dazu. Dafür räumt das Cateringteam dann seine Küche aus und baut eine tolle Cafeteria im Kraftraum auf.
Dazu kommen die vielen Mails mit dem Landesverband über das Urkundenlayout, die Medaillen, zu Details der Wettkampfdurchführung und andere Wünsche. Wir haben mit Jessica Inglis-Arkell, der Mama von Ida aus dem Krokodile-Team, eine ambitionierte Hobbydesignerin gefunden, deren Urkunden-Entwürfe uns sofort gefallen haben. Im Ergebnis gab es eine coole Urkunde und ein fertiges Meldeergebnis mit 24 teilnehmenden Mannschaften aus Niedersachsen.
Genauso viel Schreiberei gibt es mit den anmeldenden Vereinen. Häufig müssen mit Rückfragen Sachverhalte geklärt werden. Das ist die Aufgabe von Sabine Englmann als Abteilungsleiterin.

Das alles muss etwa 4 Wochen vor dem Wettkampf fertig sein.
Nun geht es in den Endspurt. Haben wir an alles gedacht? Ist alles vor Ort? Bringt Jens-Uwe die Startanlage mit? Und auch die Fähnchenleinen?
Die Schwimmerinnen und Mannschaftstrainer sind hochmotiviert, Hoffentlich wird jetzt nicht im letzten Moment noch jemand krank.
Jeder Teilnehmer darf höchstens 5-mal schwimmen. Also muss die Mannschaftsaufstellung gut überlegt werden. Und die Diskussion, wer denn die 200m Schmetterling, 400m Lagen oder 1500m und 800m Freistil schwimmt. Das sind die anstrengendsten Strecken überhaupt.

Am 18.Januar war es soweit. Mit vielen Helfern ist der Aufbau in kürzester Zeit geschafft. Fast hätten wir die Vereine vor dem geplanten Einlaß aus der Kälte holen können, wenn nicht die Leine zwischen Bahn 2 und 3 Probleme bereitet hätte. Mit vereinter Kraft wurde auch diese Herausforderung gelöst.
Pünktlich 10:15 Uhr starteten die ersten Schwimmerinnen, mit Trommeln und Vuvuzelas begleitet. Die Stimmung war über den ganzen Tag top, alle Mannschaften ehrgeizig bestrebt, beste Leistung ins Becken zu bringen.
Unsere Mannschaft erschwamm auf 32 Strecken 16 Bestzeiten und 10 Saisonbestzeiten. Die „Hammer“-Strecken wurden von Wiebke Hempen (Jg 1998, 800 m Freistil in 10: 55,22 min), Hanna Richter (Jg 2010, 200m Schmetterling in 3:18,09 min), Maja Pfeil (Jg 2010, 1500m Freistil in 24:17,41 min) und Celine Heinze (Jg 2000, 400m Lagen in 5:58,08 min) bewältigt. Alle anderen Schwimmerinnen müsste ich genauso erwähnen, beschränke mich aber hier auf die besonders herausfordernden Strecken. Alle waren super! Und das altersgemischte Team ein großer Erfolg. Das sollten wir wieder wagen.

Bei dieser Veranstaltung gibt es keine Platzierung der einzelnen Schwimmer. Alle Zeiten werden in Punkte umgerechnet und zum Schluss zusammengezählt.
Und für das Eintracht-Team standen am Schluss 8981 Punkte!
▶ Protokoll (nur solange beim DSV verfügbar)
Das bedeutete den 12. Platz in Niedersachsen.
Aber die Stimmung in der Halle war fantastisch! Und auch die treibt die Sportler dann auch zu großer Leistung an.
Alles in allem war die Veranstaltung für alle Beteiligten, Schwimmer, Kampfrichter und Helfer, anstrengend, aber auch schön. Gerne wieder!
Ute Göttsche
Alle nachfolgenden Fotos (12): Kais Bodensieck











