Hallo zusammen!
Soll ich Euch mal von einem sehr aufregenden Tag erzählen?
Mitte Februar bekamen wir von unserem Übungsleiter einen Zettel mit Informationen zum Osterschwimmen der Schwimmabteilung. Daran war auch eine Anmeldung für diesen Wettkampf. Ganz mutig habe ich die mit meinen Eltern ausgefüllt. Eine Bahn schwimmen, und die Lage konnte ich mir ja jetzt schon aussuchen. Das schaffe ich, habe ich gedacht! Und dann auch erst mal gar nicht mehr an den 12.03. gedacht. Doch dann war der Tag urplötzlich da! Oh Mann, nun habe ich doch ein bisschen Angst bekommen. Da war so ein komisches Kribbeln im Bauch, auch schon zu Hause. Aber meine Eltern haben mir Mut gemacht, und beide wollten ja auch mitkommen und mir die Daumen drücken.
Also sind wir um 17.30 Uhr in die Schwimmhalle nach Himmelsthür gefahren. Da waren richtig viele Kinder und warteten darauf, in die Halle zu dürfen. Und bevor wir uns endlich umziehen konnten, sagte uns Ute Göttsche, wie nun der Abend abläuft. So sollten wir uns dahin setzen, wo an der Glasscheibe der Name unseres Übungsleiters steht. Damit wir uns immer wieder finden. Und das war bei dem Gewimmel in der Halle auch gut. Und an einer anderen Scheibe hing ein seltsamer Plan mit unseren ganzen Namen. Unser Übungsleiter sagte, das sei ein „Meldeergebnis“ und dort steht, in welcher Reihenfolge wir den Wettkampf schwimmen sollen.
Als ich meinen Namen gefunden hatte, wurde das Kribbeln im Bauch ganz schlimm. Aber ich hatte ja noch eine kurze Wartezeit. Da konnte ich den anderen Schwimmern erst mal zuschauen. Aha, der Mann dort mit der Pfeife gibt das Signal zum Losschwimmen. Und die anderen Leute dort haben Stoppuhren in der Hand. Die messen sicher die Zeit, die man zum Schwimmen braucht. Und dann laufen da einige schnell mit Zetteln durch die Halle. Ach, da haben die mit der Stoppuhr wohl die Zeit drauf geschrieben und die muss jetzt zu irgendeinem, der die Zettel sortiert und herausfindet, wer der Sieger ist.
Eigentlich ganz einfach. Aber trotzdem bin ich richtig aufgeregt. Und jetzt auch gleich an der Reihe. Oh je! Aber mein Übungsleiter kommt mit nach vorne, dorthin, wo ich gleich starten darf.
So, jetzt bin ich geschwommen. War gar nicht schlimm. Ich war richtig schnell. Das Kind auf der Bahn 3 war noch ein bisschen schneller. Aber trotzdem habe ich nach dem Rausklettern aus dem Schwimmbecken eine ganz tolle goldene Medaille mit der Aufschrift „Osterschwimmen 2024“ bekommen. Alle anderen Kinder auch. Und mein Übungsleiter hat gesagt, dass wir alle nun gezeigt haben, was wir im letzten Jahr gelernt haben. Und im nächsten Jahr sind wir dann noch schneller.
Einen Pokal habe ich leider nicht bekommen. Den hat als jüngste Teilnehmerin Amira Khadhraoui gewonnen. Sie ist erst 5 Jahre alt, schwimmt aber schon in der Gruppe von Jacky Schlenk. Dort trainieren die Kinder schon für Wettkämpfe. Und Amira war auch richtig schnell.
Und damit alle Kinder miteinander verglichen werden könne, auch wenn sie Brust, Kraul, Rücken oder Schmetterling geschwommen sind, werden alle Zeiten in Punkte umgerechnet. Und 1000 Punkte gibt es, wenn man Weltrekord schwimmt. Hat aber keiner von uns geschafft, also haben wir weniger Punkte bekommen.
Die beste Schwimmerin war Carla Warlitz, sie schwimmt bei Ute Göttsche und hat für ihre 25 m Rückenschwimmen 22,07 Sekunden benötigt. Dafür gab es 187 Punkte. Und auch Michael Schönknecht hat einen bekommen. Der schwimmt bei Tobias Falk und brauchte für 25 m Rückenschwimmen 24,48 Sekunden. Aber die beiden sind ja auch mit ihren 13 und 10 Jahren viel älter als ich. Und wenn ich erst größer bin, möchte ich auch einen der Pokale gewinnen.
Ich habe zwar keinen Pokal, aber eine ganz schöne Urkunde bekommen. Dort steht drauf, dass ich 25 Brust geschwommen bin und auch wie viel Zeit ich dafür benötigt habe. Und dass ich von allen Kindern, die genauso alt sind wie ich, Dritter geworden bin.
Und darauf bin ich sehr stolz!
Wie ich heiße? Das ist doch egal, so wie ich mich gefühlt habe, haben sich ganz bestimmt alle anderen Kinder auch gefühlt. Also bin ich „Alle“.
(geschrieben von Ute Göttsche)